BEEP OFF

Der Limbische Kalkulator

„Der Limbische Kalkulator“, kurz „Limbulator“ genannt, war Teil der Ausstellung
„1938. Geburtstagsfest mit Gästen“ im Sprengel Museum Hannover im Frühjahr 2018.

 
Blick auf den Limbischen Kalkulator im Ausstellungsraum.

 

Aufbau

Die Installation befindet sich auf einer weißen Arbeitsplatte von 240x75cm vor der Wand des Ausstellungsraumes.
Von links nach rechts sehen wir: Einen Stapel Einweghandschuhe, drei runde Schalen aus Acrylglas auf einem Sensorfeld, eine Holzbox mit Guckloch und Tastschalter und einen gläsernen Abfallbehälter.

An der Wand, hinter der Installation, hängen zwei Rahmen im Format A3 mit Texten, die den Gast auf deutsch und englisch in die Handhabung der Anordnung einführen.
Vor der Box steht ein Stuhl.

Die oben offenen Schalen von 32,5 cm Durchmesser sind jeweils mit den eingeschliffenen Worten GLAUBE / FAITH, PFLICHT / DUTY und EGO beschriftet. In den Schalen befinden sich zu Anfang vorsortierte Kugeln von 5 cm Durchmesser aus transparentem Kunststoff in den Grundfarben Magenta, Yellow und Cyan. Die Kugeln enthalten zweisprachige Zettel, auf denen aus dem Leben genommene Begriffe stehen, die den Kugelfarben gemäß der Entsprechung im limbischen System des menschlichen Gehirnes zugeordnet wurden.
Damit bilden die Kugeln im Kontext der jeweiligen Schale ein komplexes Konvolut mit der Aussage einer inhaltlichen Tendenz, die durch die Farbverteilung visualisiert wird.

Die Schalenböden sind reichlich mit unterstützenden strukturierenden Substanzen bedeckt, auf denen die Kugeln liegen: GLAUBE – menschliche Haare, PFLICHT – Splitter aus getrocknetem Leim, EGO – Goldglitter.
Die Kugeln tragen jeweils einen sichtbaren RFID-Chip für drahtlose Datenübermittlung.

Die Schalen stehen auf einer Unterlage aus hellgrauem Kunststoff, aus der ein Kabel in eine Box mit den Maßen 45x60x75cm führt. Ein freundliches Gesicht auf der Frontseite der Box signalisiert Empathie. Im Inneren befindet sich ein Monitor, der nur durch ein Guckloch im rechten Auge des Gesichtes gesehen werden kann.

Der Gast bedient sich an den Einweghandschuhen und ist aufgefordert, die Sortierung der Kugeln im Kontext der jeweiligen Schale zu überprüfen und gegebenenfalls die Kugeln neu zu verteilen, bis die Sortierung seinen Vorstellungen oder Wünschen und seinem Weltbild nahe kommt, was zu einer Veränderung des Farbeindruckes und der Struktur in den Schalen entsprechend der inhaltlichen Gewichtung führt.

Am Ende des Prozesses setzt sich der Gast vor die Monitorbox, drückt den mit ihr verbundenen Tastschalter und kann, nur allein, durch das Guckloch ein für ihn bereitgestelltes Video sehen, das seinem individuellen Persönlichkeitszustand zugeordnet ist. Diese Information bleibt dem Gast als Erinnerung.

Die Sortierung der Kugeln wird während der Laufzeit der Ausstellung vom Veranstalter nicht korrigiert. Jeder Gast findet eine neue Konstellation vor, auf die zu reagieren ist. Die Installation unterliegt somit einer an den Gebrauch gekoppelten Veränderung.

 
   

 
Stills aus den personalisierten Filmen

   

Die Anleitung zur Handhabung des Limbulators.
 

Die farbigen Filter Bubbles tragen verschiedene Trigger-Begriffe in sich und wurden den Schalen ursprünglich jeweils einem Emotionsraum limbisch zugeordnet.

 
Die Schalenböden sind mit unterstützenden strukturierenden Substanzen bedeckt: menschliche Haare, Leim, Gold.
 
In den Kugeln befinden sich RFID-Chips. Die Schalen stehen auf einem Sensorfeld.
 
Durch das Guckloch sieht der Gast ein personalisiertes Video.